"fremde Zimmer"

Klasse statt Masse – Qualität und Tourismus in Salzburg

Die Vortragsreihe »fremde Zimmer«, wird von »architektur in progress« Österreichweit organisiert und widmet sich Fragen der Innovation, sowie der räumlichen Qualifizierung im Tourismus in Österreich. Die aktuelle Veranstaltung in Salzburg, die in Kooperation mit der Initiative Architektur entstand, bringt Akteure aus Tourismus und Architektur an einen Tisch. Unter dem Motto »Klasse statt Masse« werden am Beispiel von Salzburg Strategien und Maßnahmen diskutiert, die weg vom Massentourismus hin zu einer Qualifizierung sowie einem auch für die ansässige Bevölkerung nachhaltigen Tourismus führen sollen. Im Vorfeld der Diskussion beleuchten Impulsvortragende unterschiedliche Aspekte und Perspektiven zum Thema Qualität und Innovation im Tourismus.

Kulturtourismus und Salzburg

Kulturtourismus und Salzburg gehören zusammen wie Pech und Schwefel. Die Festspiele, Mozart und das Weltkulturerbe Altstadt bilden vor dem Hinter - grund einer großartigen Landschaft einzigartige und unverwechselbare »Assets«. Während sich andere Tourismusdestination mühsam um den Aufbau einer Marke bemühen, liegen in Salzburg die Themen gleichsam auf der Straße. Vielleicht liegt hierin aber auch das Problem, denn nach Salzburg kommen die Gäste anscheinend von selbst und das in immer größerer Anzahl. Im vergangenen Sommer kam es zum ersten vehementen Aufschrei der Bevölkerung. Ähnlich wie Venedig, Dubrovnik oder Barcelona erlebt die Stadt einen Ansturm von Besuchern, der bezogen auf die Größe der Stadt die örtlichen Strukturen überfordert. Bei der autochthonen Bevölkerung stellt sich das Gefühl ein, von einer Masse an Gästen überrollt zu werden. Der Ruf nach Reglements wird in einer solchen Situation rasch erhoben, ent sprechende Diskussionen in den Medien und auf den Leserbriefseiten inklusive. Doch sind kurzfristige Antworten wie die Kontingentierung des Bustourismus tatsächlich die richtigen Antworten oder brauchen wir nachhaltigere Strategien? Touristischer Erfolg kann nicht mehr in reinen Nächtigungs- und Besucherzahlen gemessen werden, wenn man einen nachhaltigen und von der Be völkerung akzeptierten Tourismus entwickeln will. Bei der Wertschöpfung erreicht Salzburg nur Mittelmaß. Andere Destinationen konnten etwas weniger Gäste mit zunehmender Wertschöpfung erreichen. Aber wodurch kann Qualitätstourismus gefördert werden? Welchen Beitrag kann dazu Baukultur leisten? Und wie kann die Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung sichergestellt werden?

 

Christian Prasser zeigt in seinem Impulsreferat, das Bauen für Gäste stets auch einen Mehrwert für die Bereisten darstellen soll. Anhand von Projekten, einige davon auch in Salzburg, wird er sich mit Innovation und Nachhaltigkeit im Tourismus beschäftigen.
Arch. Christian Prasser (*1969) absolvierte in Salzburg seine Schul- und Tischlerausbildung. Auch sein Diplomthema des Architekturstudiums an der Universität für Angewandte Kunst Wien beschäftigte sich mit der Stadt Salzburg.1999 gründete er sein eigenes Architekturbüro cp architektur in Wien. Christian Prasser beschäftigt sich intensiv mit der Gestaltung identitätsstiftender Räume und ist seit 2012 Universitätsprofessor für Innenarchitektur an der NDU St. Pölten.

Andreas Gfrerer, Gründer des artHOTEL Blaue Gans spricht über seine Erfahrungen als Hotelier, als Vorsitzender des Altstadt Verbandes sowie als Vorstand der Salzburg Foundation.
Andreas Gfrerer (*1971) stammt aus Salzburg und sammelte als Touristiker Erfahrungen in Top-Hotellerien in Österreich und im Ausland. Seit 1997 ist er selbständig und Gründer des artHOTEL Blaue Gans. Seit 2005 engagiert er sich im Vorstand des Tourismusverbandes Salzburger Altstadt, dessen Obmanner er seit 2014 ist. Gfrerer ist Mitbegründer der Initiative Kulturstadt Salzburg und Vorstandsmitglied der Salzburg Foundation.

Vladimir Preveden von Roland Berger Austria berichtet über die Erfordernisse als innovative Tourismus  destination Identität und Authentizität zu fördern.
Dr. Vladimir Preveden (*1971) ist Managing Partner bei Roland Berger Austria. Er berät internationale Hotelgruppen und Destinationen in Mitteleuropa zu Themen von strategischer Relevanz und ist Autor zahlreicher Studien, die Wendepunkte der touristischen Entwicklung untersuchen. Gemein sam mit der Österreichischen Hoteliervereinigung erstellte er u.a. die Studie »European City Tourism 2015«.

Christian Schützinger, Leiter von Vorarlberg Tourismus spricht über den Beitrag von Baukultur sowie über die  Strategien zur Qualifizierung in Vorarlberg.
Mag. Christian Schützinger (*1965) ist gebürtiger Salzburger und war vor seiner Tätigkeit in Bregenz Tourismusdirektor in Abtenau/Salzburger Land. Von 2004 bis 2008 war er Präsident des Bundesverbandes Österreichischer Tourismusmanager. Seit 2003 ist er andestourismusdirektor und Geschäftsführer der Vorarlberg Tourismus GmbH.

Moderation: Roman Höllbacher, Volker Dienst

Ort: Großer Saal im Künstlerhaus Hellbrunner Straße 3, Salzburg

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