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SOLID architecture

Founder: Christine Horner, Christoph Hinterreitner

Founded: 2000

City: Vienna

Web: SOLID architecture

Foto:Kurt Kuball

Christine Horner *1972 und Christoph Hinterreitner *1970 gründeten SOLID architecture im Jahr 2000, direkt nach dem Studium. Tibor Tarcsay *1971 ergänzt das Team seit 2017.Als per Eigendefinition Wettbewerbsbüro plant das Büro beinahe ausschließlich für öffentliche und gewerbliche Auftraggeber mit Schwerpunkten im Bildungs- und Brückenbau, oft auch in Partnerschaft mit befreundeten Büros. Zu ihren bisherigen Arbeiten zählen neben Kindergärten, Schulsanierungen und Neubauten die Bypassbrücken zur VOEST Brücke in Linz und der Österreichische Pavillon bei der EXPO 2008 in Zaragoza.

SOLID architecture bei architektur in progress:

 

Spezialisten für Architektur
07.06.2021| Isabella Marboe

SOLID architecture verstehen sich als Spezialisten für Architektur. Hinter dieser lapidaren Selbstbeschreibung stecken viel Überlegung und ein hoher Anspruch. Um den auch einzulösen, behalten SOLID ihre Projekte vom Entwurf bis zur Umsetzung in jeder Phase in der Hand und kooperieren mit bewährten Parntern ihres Vertrauens. Fast alle ihre Projekte resultieren aus gewonnenen Wettbewerben, das Resultat ist immer: gute Architektur.   

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Am 15. Juni sind SOLID architecture bei querkraft am Börseplatz 2, 1010 Wien um 19 Uhr bei architektur in progress zu Gast. 

„Spezialisten für Architektur“, so beschreiben sich SOLID architecture auf ihrer Website. Diese Selbstdefinition eröffnet Deutungsspielraum: Sie verweist auf große Expertise und eine Berufsauffassung, in der viel Berufung und Glaube an die Architektur stecken. „Wir haben wirklich um diesen Satz gerungen“, sagen Christine Horner und Christoph Hinterreitner. Gemeinsam mit Tibor Tarcsay sind sie SOLID architecture. „Theoretisch könnte man jedes Problem der Welt mit Architektur lösen“, meinen sie. Fest steht: „Wir sind in allen Planungsbereichen zu  mehr als 100 % dabei und arbeiten mit bewährten Teams zusammen.“

Fast alle ihre Projekte resultieren aus gewonnenen Wettbewerben. „Wir verstehen uns als Anwälte der Allgemeinheit“, sagt Hinterreitner. “Wir planen keine Gelddruckmaschinen, die vor allem Rendite abwerfen müssen. Unsere Bauten sind von längerer Dauer. Sie haben flexible Grundrisse und geben der Stadt etwas zurück.“ Das ist Nachhaltigkeit. SOLID entwerfen auch gern Brücken, wo Teamarbeit mit Ingenieurbüros essentiell ist. Die Liebe dazu entflammte bei einem Praktikum bei Dietmar Feichtinger architectes in Paris. „Der städtebauliche Einfluss von Brücken fasziniert uns. Die skulpturale Qualität ist sehr wichtig, es geht aber auch um das Erlebnis. Eine Brücke schafft neue Perspektiven auf die Stadt.“ 2020 bereicherten SOLID die Linzer VOEST Brücke, ein Landmark der Stadt um zwei elegante Bypass-Brücken.

Der Wettbewerb für Sanierung und Ausbau des Gymnasiums in der Favoritner Ettenreichgasse war der erste, dem die BIG ein Beteiligungsverfahren voranstellte. „Es gibt ein großes Schulorchester und viele Kinder mit Migrationshintergrund. Es brauchte einen zentralen, multifunktionalen Raum für Konzerte, Nachmittagsbetreuung und Bewegung.“ SOLID siegten. Sie entwarfen ein lichtdurchflutetes „multifunktionale Bewegungsfestherz“ mit viel Gartenbezug statt einer Standardturnhalle und schichteten das Budget für Prallwände in eine raumhohe Kletterwand um. Der Bestand aus den 1960ern wurde so adaptiert, dass sich das Cluster-Prinzip – unterschiedliche Raumangebote für diverse Lernsituationen – umsetzen lässt. Auch in puncto BIM ist die Schule ein offizielles Pilotprojekt. SOLID testet den interdisziplinären Planungsprozess, um daraus Abläufe für künftige Projektabwicklungen der BIG zu optimieren. Sie nutzen BIM routiniert als Planungswerkzeug.

„Den Zufall in Glück verwandeln“: dieses Credo des Schweizer Architekten  Livio Vacchini beherzigten sie immer wieder. Der Umzug des Büros in den Stadtelefanten kam so zustande – und auch die Namensfindung. Christoph Hinterreitner, Christine Horner und Tibor Tarcsay – „einer der besten Renderer von Wien“ (Hinterreitner) – machten schon als Studierende an der TU Wien viele Wettbewerbe gemeinsam. Für einen davon – ,Future Vision Housing‘ – entwarfen sie einen Würfel namens SOLID für einen imaginären Fertighauskonzern. In Werbe- und Lifestyleästhetik perfekt gerendert, diente er als Projektionsfläche für Hausträume – und kritischer Kommentar zum Einfamilienhaus. Dazu eine Adresse mit britischer Telefonnummer. „Die dachten, das sind coole Typen aus London.“ Das Projekt SOLID gewann und lieferte auch gleich den Büronamen.