Schenker Salvi Weber

Schenker Salvi Weber hinterfragen ihre Projekte immer und immer wieder – bis sie die für sie kreativste und beste Lösung gefunden haben. Andres Schenker (*1978), Michael Salvi (*1974) und Thomas Weber (*1970) gründeten 2009 ihr Büro in mit Sitzen in Wien und Bern. Durch einen partnerschaftlichen Prozess ein ideales Projekt entstehen zu lassen, ist ihr Ziel. Mit Schwerpunkten im Wohn-, Büro- und Bildungsbau agieren Schenker Salvi Weber in Österreich, der Schweiz und Deutschland.

bei querkraft
Börseplatz 2
1010 Wien

Veranstaltungsrückschau

Richtig bekannt geworden sind Schenker Salvi Weber durch die 2017 fertig gewordene Post am Rochus. Durch dieses Projekt ist auch das Büro des Trios gewachsen, das einander eigentlich als Konkurrenten kennen lernte, bevor man begann, gemeinsame Sache zu machen. Dies war eine gute Entscheidung, wie sich auch beim Werkvortrag am 10.04.2018 im Büro von querkraft zeigte, im Rahmen dessen Thomas Weber und Michael Salvi ausgewählte Projekte des Architekturbüros präsentierten. Der große Besucherandrang spiegelte das Interesse wider, das dem Architektenteam seit Fertigstellung der Post entgegenkommt.

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Von kleinen räumlichen Interventionen wie das Teehaus „Tea & Talk“, das sie als kleinen Ruhepol während der Kunstmesse vienna contemporary umsetzten, bis hin zu Großprojekten eines gereiften Architekturbüros, gaben sie einen spannenden Einblick in ihre Ideenwelt und den äußerst humanistischen Zugang zu ihrer Arbeit. Prägend für Schenker Salvi Weber war ein geförderter Wohnbau in Innsbruck; 2011 gewannen sie den Wettbewerb und erhielten damit das erste größere Projekt zur Ausführung. Inspiriert von der Italo Moderne, stand das Gebäude unter dem Motto „harte Schale, weicher Kern“: Zur Straße hin etwas kantiger, verläuft Richtung Innenhof mit Blick auf die Berge eine weich fließende Fassade mit Balkonen. Jahre nach der Fertigstellung suchten sie den Wohnbau wieder auf, um zu dokumentieren, wie die Bewohner diesen Außenbereich für sich nutzten.

Dieses Interesse an der Art und Weise, wie sich Menschen in ihrem Lebensumfeld einrichten, kristallisierte sich auch im Werkvortrag als Stärke von Schenker Salvi Weber heraus, die sie bereits in zwei Bildungsbauten einbrachten. Mit ihrem Konzept des „Lernteppichs“ gewannen sie 2015 den ersten Wettbewerb zu einem Bildungsbau, in dem sie Zonen des Lernens mit jenen der Erholung mischen; für Tageslicht sorgen hier Oberlichten und Außenbereiche. 2016 wurde ein weiteres Projekt fertiggestellt, das Kindergarten, Musikschule und Dreifach-Turnhalle vereint, die abgesenkt wurde, um das Dorfbild zu bewahren. Aus dem gleichen Grund wurde dann noch beschlossen, die Holzfassade mineralisch zu verputzen.

Doch auch in Pflegeheimen konnten sie ihre konzeptionelle Stärke, die das Wohl des Menschen in den Vordergrund stellt, unter Beweis stellen. Gerade hier ist das Spannungsfeld zwischen Privatheit und Gemeinschaft essentiell. Mit ausreichend Tageslicht, einer großen Aufenthaltsqualität und viel Sicht nach draußen wurden entscheidende Parameter für das Gebäude in Hanglage im 17. Wiener Gemeindebezirk geschaffen, um sich dieser Aufgabe sensibel zu nähern.

Natürlich warteten die BesucherInnen auch auf eine Präsentation zum letzten Projekt, der neuen Post – und erhielten auch einen Einblick in das Gebäude, bei dem Dichte und Entflechtung Schlagwörter waren. Nicht nur Ästhetik, sondern auch der Arbeitsprozess selbst prägte das schlussendliche Erscheinungsbild dieses Gebäudes, durch das sie auch anhand eines Videos führten. So sah man etwa die Wegeführung durch das luftige und freie Atrium, das von den Post-MitarbeiterInnen gerne genutzt wird. In den Arbeitsräumen, für die in Zusammenarbeit mit neudoerfler eigens Büromöbel entwickelt wurden, sorgen Elemente aus Holz für eine warme Atmosphäre.

Im Anschluss an den Vortrag hatten die BesucherInnen dann bei Knabbereien und Getränken am Buffet die Möglichkeit, nochmals direkt mit den Architekten über ihre vergangenen – und zukünftigen – Projekte zu reden.

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