paraCITY

“republic the space!”

paraCITY war eine internationale und interdisziplinäre Plattform für experimentelle Architektur und innovatives Design im öffentlichen Raum. Leerstehende Räume und brache Flächen wurden zurück erobert, Impulse für neue Identitäten und Nutzungen gesetzt. Der Auftakt zu diesem internationalen Architekturfestival fand 2005 in Wien statt, wo das Pilotprojekt mit großem Engagement am Yppenmarkt in Wien-Ottakring realisiert wurde. Die experimentellen Installationen wurden von Studierenden der Architektur und angehenden IndustrialdesignerInnen aus Österreich und Frankreich gemeinsam entwickelt, eigenhändig realisiert, und anschließend auch in der Praxis erprobt. Ein „work in progress“, das sich ständig weiter entwickelte und an dem die ErbauerInnen wuchsen. Wohnen, Arbeiten, Essen und kulturelle Interventionen fanden in der „Auslage der Öffentlichkeit“ statt. „paraCITY“ ermöglichte einerseits den Architekturschaffenden und DesignerInnen einen „Reality-Check“ ihres Handelns, fernab akademischer Elfenbeintürme und anderseits den AnwohnerInnen die Herstellung neuer Bezüge zum Ort. Die Kommunikation und Interaktion mit der Bevölkerung war dabei ein wesentliches Anliegen.

Täglich fanden Architekturvorträge, Multimediaprojektionen und andere interaktive Aktionen bei freiem Eintritt statt. Diese temporäre (Rück)Eroberung verödeter urbaner Räume ermöglichte eine neue Wahrnehmung des Ortes. Die Kommunikation im und über den öffentlichen Raum stimulierte die Phantasie potentieller NutzerInnengruppen. Temporäre Raumangebote schafften Nachfrage und setzten somit wichtige Impulse zur Aktivierung der Anwohnerschaft am Yppenplatz.

 

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Im Zentrum des Yppenmarktes, auf den Brachflächen zweier abgerissener Marktstände, erhob sich das paraDISE in luftige Höhen. Eine „fliegende“ Wohnplattform mit pneumatischen Wänden ermöglichte neue Perspektiven auf den Yppenplatz und bot fließende Räume zum Wohnen und Schlafen. Statt „verbaut“ wird „überbaut“ – mit Holz und Stahl, der Erde sich annähernd. Darunter war Platz für die „Öffentlichkeit“. Platz für Events, Vorträge, Kunstinterventionen oder einfach zum gemeinsam Feiern. Das paraDISE stad auch nach dem Festival noch einige Zeit als Raumangebot für spontane und kreative Bespielungen zur Verfügung.
Die fahrbaren und individuell veränderbaren paraBOXEN waren Teil einer Deprogrammierungsstrategie. Nicht die DesignerInnen, sondern die NutzerInnen bestimmten die Funktion. Mit den Boxen konnten neue Territorien kreiert werden. Selbstbestimmt und an den unterschiedlichsten Orten nutzbar. Die Grenze zwischen privatem und öffentlichen Raum wurde neu definiert. Weiters wurde ein DeprogrammingKIT zur Verfügung gestellt, der den AnwohnerInnen des Yppenviertels die Freiheit gab, öffentliche Flächen auf eigene Art zu bespielen.
Das EATLAB stellte das Thema des Essens in eine neue, räumliche Situation und regte kreative Konzepte des Kochens für den öffentlichen Raum an. “Tell me what you eat and I tell you who you are!”
Das mobile WATERLAB brachte ortsunabhängig Kühlung und Erfrischung. Unterschiedlich kombinierbare Feuchträume am öffentlichen Platz.
Der aufblasbare “Fliegende Teppich” lud zum Verweilen ein und fungierte als multifunktionelles Stadtmöbel, von dem aus sehr bequem das Kugelkino unter freiem Himmel beobachtet werden konnte.

 

paraCITY war eine Initiative von Nicola Borg Pisani in Zusammenarbeit mit architektur in progress.

OrganisatorInnen:
BERTHOLD Manfred [Architekt, Asc.Professor, Hochbau und Entwerfen, TU Wien]
BORG-PISANI Nicola [Architect, Professor, École d'Architecture, Paris Val de Seine, École Nationale Supérieure de Création Industrielle]
DIENST Volker [Architekturconsultent, Vorstand von architektur in progess]
GREGOIRE Philippe [Architect, Proffessor École Nationale Supérieure de Création Industrielle]
PETETIN Claire [Architect, Professor École Nationale Supérieure de Création
SCHULTES Peter-Michael [Architekt, Lehrbeauftragter f. Pneumatische Konstruktionen, TU Wien u.a. Universitäten]
WINTER Wolfgang [Professor, Tragwerkslehre und Ingenieurholzbau, TU Wien]

Beteiligte LehrerInnen und ExpertInnen:
AMINO Yoshiaki Amino [Assistent, Tragwerkslehre und Ingenieurholzbau, TU Wien]
DAUNE Francois [Architect, Professor École d'Architecture, Paris Val de Seine]
DEIX Karl [Assistant, Bautechnik, Baustoffprüfung und Bauschadensanalyse]
KLEIN Ursula [Leiterin Studio schulteswien.pneus]
PUTZ PLECKO Barbara [Professor und LeiterIn des Institutes für Kunst- und Kulturwissenschaften, -Kunstpädagogik der Universität für Angewandte Kunst in Wien]
SEDLAK Vinzenz [Gastprofessor, Tragwerkslehre und Ingenieurholzbau, TU Wien]
TIELSCH Karin Katharina [Assistentin,Tragwerkslehre und Ingenieurholzbau, TU Wien]